Musik und kulturelle Aufbrüche um 1900
Dienstag, 19.03.2024
Die Ära um 1900 war eine Zeit rapiden sozialen Wandels und kultureller Umbrüche. Manche vergleichen die Bedeutung der Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg und unmittelbar danach mit dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und der ‚Sattelzeit‘ um 1800. Lässt sich das 19. Jahrhundert als eine Blütezeit des Bürgertums beschreiben, so wurde der ‚bürgerliche Wertehimmel‘ um 1900 durch die Anfänge der Massen-, Konsum- und Unterhaltungsgesellschaft tiefgreifend erschüttert. Die Industrialisierung brachte völlig neue Arbeitswelten hervor. Die demographisch explodierenden Städte wurden zu Orten neuartiger Angebote an Freizeit, Werbung und ‚Entertainment‘. Dazu entwickelten KünstlerInnen und Intellektuelle mit sog. ‚Sezessionen‘ innovativ-avantgardistische Konzepte und revolutionäre Sichtweisen auf die Welt. Sie verliessen buchstäblich die verstaubten spätromantischen Räume bürgerlichen Kulturstrebens. Das interdisziplinäre Seminar verbindet Perspektiven der Geschichts- und der Musikwissenschaft. Themen sind u.a.: die spezifische Stimmung der ‚Belle Epoque‘ zwischen ‚Dekadenz‘ und Aufbruch, die urbane Welt als Ort neuartiger Unterhaltungsangebote unter Einschluss von Kabarett, Lichtspieltheatern und ‚Boulevard‘, Künstler- und Aussteigergemeinschaften, neuartige ästhetische und musiktheoretische Entwürfe sowie nicht zuletzt die tonangebenden Komponisten der Epoche wie Richard Wagner, Gustav Mahler, Arnold Schönberg u.a.
Dozierende(r): | Prof. Dr. Joachim Eibach, Prof. Dr. Cristina Urchueguía |
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19.03.2024: | 16:15 - 18:00 |
Ort: | F -121, Seminarraum Unitobler Lerchenweg 32-36 |
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