Die griechischen Tragödien I
Mittwoch, 20.03.2024
Die griechische Tragödie ist der Beginn des europäischen Theaters, ihre Poetik bildet eine Grundlage der Literaturwissenschaft. Die Vorlesung behandelt sämtliche erhaltenen Stücke von Aischylos, Sophokles und Euripides (31 Tragödien und zwei Satyrspiele) in zwei Semestern. Komparatistisch beziehen wir uns auf ihre modernen Übertragungen und Bearbeitungen, zum Beispiel von Schiller, Hölderlin, Heiner Müller, Peter Handke, Durs Grünbein und Raoul Schrott, Jean Anouilh und Jean-Paul Sartre, Eugene O’Neill, Ezra Pound und Ted Hughes. Vermittelt werden die kulturanthropologischen Voraussetzungen des Dramas (Ritual, Mythos, Rhetorik), seine politischen Hintergrunde (Krieg, Justiz, Demokratie), die Mittel und Konventionen des Theaters (Architektur, Bühnentechnik, Chor) sowie die dramaturgischen Grundbegriffe (Hamartia, Anagnorisis, Katharsis). Ausgehend von der Poetik des Aristoteles, diskutieren wir Positionen der Theorie (Nietzsche, Freud, Adorno, Burkert, Girard, Said, Mudimbe). Ein besonderes Interesse gilt der Darstellung kultureller Fremdheit ('Die Phönizierinnen', 'Die Schutzflehenden', 'Medea'), der Verhandlung geschlechtlicher Identitäten (Mutterrecht, Frauenopfer, sexualisierte Gewalt) sowie den Verfilmungen (Pasolinis 'Edipo Re', Lars von Triers 'Medea', Giorgos Lanthimos’ 'The Killing of a Sacred Deer').
Dozierende(r): | Prof. Dr. Oliver Lubrich |
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20.03.2024: | 14:15 - 16:00 |
Ort: | Hörraum F 021 Unitobler Lerchenweg 32-36 |
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