Religionswissenschaft (Science of Religion)

Seminar: Weisse SchamanInnen – Schwarze LehrerInnen. Die Verflechtung von intellektuellen und spirituellen Traditionen des Ostens und des Westens

Mittwoch, 20.03.2024

Seit dem Zeitalter des Kolonialismus sind Beziehungen zwischen Asien und Europa eine historische Tatsache. Im Laufe der Geschichte dieser Ost-West-Beziehungen fanden – neben der Eroberung von Ländern, Ressourcen und Menschen – auch Austauschprozesse und Verflechtungen von religiösen, intellektuellen und spirituellen Traditionen zwischen den beiden Weltregionen statt. Seit dem späten 18. Jh. und im Laufe des 19. Jh., prägten die Migration von Ideen, die Übersetzungen von Schriften und die Konstruktionen von Vorstellungen über die spirituellen/religiösen Traditionen des Ostens die intellektuellen Debatten des Abendlands. Im 20. Jh. – und vor allem während der postkolonialen Periode und nach dem Zerfall der Sowjetunion – verstärkte sich diese Verflechtung von spirituellen und philosophischen Diskursen Asiens mit denen der abendländischen Philosophie und Psychologie noch weiter. Dieses historische Erbe prägt auch heute noch in vielfältiger Weise das globale religiöse Feld. In diesem Seminar werden wir die wichtigsten AkteurInnen, die diese Austauschprozesse und Verflechtungen geprägt haben, kennenlernen – von Athanasius Kircher über Arthur Schopenhauer und Madame Blavatsky bis zum Dalai Lama, von Vivekananda und C.G. Jung bis zu Joan Halifax – und verstehen lernen, wie die heute global verbreiteten Formen von Religion und Spiritualismus das Ergebnis der Verflechtungsprozesse westlicher und östlicher Ideen sind, die bis ins 16. Jh. zurückreichen.

Dozierende(r): Dr. Piotr Sobkowiak
20.03.2024:14:15 - 15:45
Ort:EG, F 001, Seminarraum
Unitobler
Lerchenweg 32-36

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