Mikrotypologie
Dienstag, 18.03.2025
Ressourcen wie der World Atlas of Language Structures oder Grambank üben eine Faszination aus, und doch gibt es unter Sprachwissenschaftler*innen viel Stirnrunzeln hinsichtlich der einzelnen Sprachdaten, die in solche Massendatenbanken fliessen. Im Gegensatz dazu kann die Mikrotypologie Details und innersprachliche Zusammenhänge erforschen. In der historischen Mikrotypologie kann Syn- und Diachronie einer phylogenetischen Sprachengruppe miteinander in Verbindung gesetzt werden, um sprachliche Veränderungen im Detail nachzuverfolgen. In der Mikrotypologie unverwandter Sprachen, die in spezifischen Eigenschaften konvergieren und in anderen divergieren, lassen sich ebenfalls tiefgreifendere Interaktionen grammatischer Systeme erschliessen. Durch moderne methodologische Entwicklungen hin zu gebrauchsbasierten und variationistischen Ansätzen, bei denen Sprachen nicht auf grammatische Inventare reduziert werden, sondern in der tatsächlichen Dynamik ihrer stetigen Veränderung verstanden werden, birgt die Mikrotypologie eine hohes Potenzial an Innovation in unserem Verständnis von Sprache.
Dozierende(r): | Prof. Dr. Linda Konnerth |
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18.03.2025: | 10:15 - 12:00 |
Ort: | 1. Etage, Hörraum 114 Hauptgebäude Hochschulstrasse 4 |
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