Strictly 90s. Relektüren eines Jahrzehnts (Seminar)
Mittwoch, 19.03.2025
Wie wird Gegenwartskunstgeschichte geschrieben? Wie ordnen wir historische Texte ein, die noch heute in Kunsttheorie, Kunstzeitschriften und in der Katalogliteratur allgegenwärtig sind, dabei aber häufig nicht in ihrem Quellencharakter adressiert werden? Das Proseminar diskutiert diese Fragen anhand der 1990er-Jahre. Jahr für Jahr arbeiten wir uns durch die Kunstwerke und Texte des Jahrzehnts. Step by step erarbeiten Sie sich ein Glossar von Begriffen und Theorien zur Gegenwartskunst. Welche Positionen sind in den Überblickswerken zur Kunstgeschichte der Neunziger vertreten und welche nicht? Mit welchen Dokumenten ergibt sich ein anderer Zugriff? Statt eine Kunstgeschichte der Hits zu schreiben, remixt das Proseminar High und Low, All-Stars mit Underdogs. Kunstwerke kommen dabei ebenso zur Sprache wie Musikvideos, Werbung, Zeitschriften, Digitalkultur, Merchandise, kurzum: die Erzeugnisse der visuellen Kultur des Jahrzehnts. Methodisch ist das Proseminar an der Kritik an einer Historiografie der herausragenden Einzelereignisse orientiert. Eine solche wurde in der Kunstgeschichte etwa von dem Autor:innenkollektiv von "Art Since 1900" und zuletzt von Tom Holert in der Monografie "ca. 1972" vorgebracht. An die Stelle einer Konstruktion von Epochenschwellen tritt das Denken in Zufälligkeiten, Gleichzeitigkeiten und Widersprüchlichkeiten.
Dozierende(r): | Dr. Yvonne Schweizer |
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19.03.2025: | 16:15 - 17:45 |
Ort: | 3. Etage, 324 Uni Mittelstrasse Mittelstrasse 43 |
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