Interreligiöse Studien

«Gerechte unter den Völkern»: Rettung verfolgter Jüdinnen und Juden während des Holocaust

Mittwoch, 19.03.2025

Im Kontext der nationalsozialistischen Judenvernichtungspolitik (1941-1945) wurde während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) die grosse Mehrheit der jüdischen Minderheit im Einflussbereich des Deutschen Reiches ermordet. Dieser Völkermord wird heute als „Holocaust“ oder „Shoah“ bezeichnet. Einer Minderheit der verfolgten Jüdinnen und Juden gelang es jedoch ihren Häschern zu entkommen. Die Vernichtungsrate in den Staaten, die entweder vom Deutschen Reich besetzt waren oder sich mit ihm verbündet hatten, bewegt sich zwischen unter 10% und über 90%. Im Seminar wird analysiert, welche politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume zu diesen so unterschiedlichen Überlebenschancen beigetragen haben. Im Zentrum sollen die Akteure, einzelne Persönlichkeiten aber auch kollektiv handelnde Organisationen und Institutionen stehen, die sich bemühten, die von von der Ermordung bedrohten Menschen zu retten. Seit 1962 werden von Yad Vashem, dem israelischen Forschungszentrum in Jerusalem, das der Geschichte des Holocaust und der Erinnerung an den Genozid gewidmet ist, Frauen und Männer, die Jüdinnen und Juden retteten, als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Bis heute wurden auf diese Weise fast 30000 Persönlichkeiten weltweit ausgezeichnet. Im Zentrum unserer Analysen und Diskussionen werden folgende Länder stehen: Albanien, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Polen und Ungarn. Dazu werden wir auch Rettungsmassnahmen von SchweizerInnen und Schweizern im In- und Ausland einbeziehen. Als Diskussionsgrundlage werden uns wissenschaftliche und literarische Texte sowie Film- und Tondokumente dienen.

Dozierende(r): Dr. Daniel Gerson
19.03.2025:16:15 - 18:00
Ort:F 001, Seminarraum
Unitobler
Lerchenweg 32-36

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